Begegnungen sind Mahlzeiten für Leib und Seele! Besuchsangebote schaffen Begegnungen!

Nicht jeder ist in der Lage im hohen Alter Begegnungen zu initiieren. Altersbedingte Beeinträchtigungen sorgen für soziale Isolation. Auch will niemand über sein Defizit definiert werden. Entdecken von gemeinsamen Interessen und sich einlassen auf Vielfalt im Ausüben und Zulassen des Ehrenamtes schaffen individuelle Besuchstandems. Vielseitige Tätigkeitsfelder der Ehrenamtlichen entstehen, die die sozialen Infrastrukturen nachhaltig ergänzen.
Im Austausch mit den Akteuren im Besuchstandem zieht S. Rath als Projektkoordinatorin „Gemeinsam statt einsam“ auch ihre ganz eigenes Fazit: „Solch ein wöchentlich regelmäßiger Besuch eines älteren Mitmenschen in seinem häuslichen Umfeld ist wie eine „feste“ Mahlzeit zu sehen. Gerade im hohen Alter werden persönliche Begegnungen wie Nahrung für die Seele oder Quelle des Wohlbefindens verstanden. Einander nahe zu sein, sich persönlich auszutauschen, wirken dabei wie Nährstoffe. Außerdem kann Begegnung auch immer Motor zu mehr Bewegung sein.

Besuchstandem Frau W. mit ehrenamtliche Frau Becker

Außerdem beschleunigt das viele Alleinsein oder sich einsam fühlen das Altern, weil sich dann wesentliche Nahrungsbestandteile des Lebens wie Ansprache, Tages- oder Wochenstruktur, Bewegung oder persönliche Sicherheitsaspekte reduzieren. Dann ist es oftmals schwierig, die Menschen zu erreichen.
Silke Rath sieht im Besuchsdienst ein Instrument gegen Vereinsamung. Hier gilt es auf Potenziale im Alter zu blicken und die Anzahl der persönlichen Beziehungen und somit auch die Anzahl der persönlichen Ansprachen und Ratgeber*innen zu erhöhen.
Wie wichtig persönliche Begegnungen für Menschen sind, wurde altersunabhängig wohl jedem während der Corona-Pandemie deutlich! Die Koronazeit zeigte, dass nicht jeder ältere Mensch in Telefon-, Tür-, Balkon- oder Gartenzaungespräche eine „vollwertige oder sättigende Ersatzmahlzeit für Begegnung findet.
Für alleinlebende Seniorinnen und Senioren ist die Angst vor Covid 19 längst zum isolierenden Alltagsproblem geworden. Noch sind die Ängste da, vor Ansteckung aber auch vor dem Alleinsein. Im Besuchsdienst werden deshalb die Begegnungen wenn möglich im Freien durchgeführt.
Derzeit gibt es viele Anfragen von älteren Menschen nach ehrenamtlichem Besuchsdienst, beispielsweise zum Spazieren gehen in Altstätte, zum Erlernen der Bedienung von Mobiltelefonen, für das Erledigen von Post, für Spaziergänge mit dem Rollstuhl, zum Reden und Zuhören oder zum Einkaufen. Uns fehlen noch interessierte Bürger*innen, die sich im Besuchsdienst gern freiwillig engagieren möchten.
Information und Beratung zum ehrenamtlichen Besuchsdienst erhalten Sie von Silke Rath, Projektkoordinatorin „Gemeinsam statt einsam“ unter: 02561952334

Besuchsdienst September 2020