Hilfe mein Mann geht in Rente

„Das ist eine gute Idee“, so ein Besucher am Ende der Veranstaltung. „ich glaube, das mache ich auch.“ Annemarie von Gradowski hatte in ihrem Vortrag über den Eintritt in den Ruhestand Tipps gegeben, wie man die große Leere nach dem Abschied aus dem Berufsleben vermeiden kann:

Z. B.: „Feiern Sie Ihren Ruhestand. Laden sie all Ihre Freunde und Bekannten zu einer Abschiedsparty ein. Machen Sie ein Spiel mit ihnen. Verteilen Sie Karten mit den Fragen, Was kann ich für mich tun? Was kann ich für meinen Partner / meine Partnerin tun? Was kann ich für andere tun? Sie werden sehen, da kommen genug Vorschläge zusammen.“

Im ersten Teil ihres Vortrags stellte sie in einer Satire eine geplagte Hausfrau dar, deren Ehemann als Rentner ungenießbar geworden ist: Er sortiert die Schränke neu, räumt um und prüft pedantisch im Supermarkt das Gewicht der verpackten Ware. Ihr bleibt nur noch ein Ausweg: Sie zieht zu ihrer Schwester.

„Damit es nicht soweit kommen muss, sollten Sie sich rechtzeitig auf den Ruhestand vorbereiten“, so ihr Appell an die Zuhörerschaft. Alle freuen sich auf die Rente, träumen von endloser Freizeit, von Reisen und Ausschlafen. Aber dann?

Mit Beispielen aus ihrer Erfahrung zeigt sie, was sie meint: Da ist der ehemalige Abteilungsleiter, der zuhause nichts mehr zu sagen hat. Aber in einem Verein als Kassenwert eine neue Aufgabe gefunden hat. Oder der begeisterte Tortenbäcker, der als Rentner mit seiner Frau im Alter noch ein Startup gegründet hat und Torten auf Bestellung herstellt. Aber da ist auch der Mann, der gerne mit seiner Frau auf Wanderschaft gegangen wäre, auf einen Pilgerweg und die Frau, die ihren Mann zum Tanzen überreden konnte. Mittlerweile tanzen sie auf Turnieren.

„Übrigens, stehen Sie mal auf! Wir wollen jetzt tanzen!“ Tatsächlich, nach und nach bewegen sich die gut 100 Zuhörer im Rhythmus einer fetzigen Musik vom CD-Player.

Sybille Großmann bedankte sich bei Annemarie von Gradowski für den erfrischenden Vortrag, nicht ohne auf die vielfältigen Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren, die von der Freiwilligenagentur Handfest angeboten werden, hinzuweisen.

Zum Treff 55+ hatten Jutta Schulte von der Freiwilligenagentur Handfest und Sybille Großmann, Stadt Ahaus ins Foyer der Stadthalle eingeladen.

Hurra, endlich Ruhestand, endlich Zeit für die großen Träume… Ausschlafen, reisen, renovieren dafür ist jetzt genügend Zeit. Die geplanten Arbeiten sind irgendwann erledigt. Auf einmal ist die große Leere da. Die Sehnsucht nach sinnvollen Tätigkeiten schleicht sich ins Leben. Viele Männer gehen unvorbereitet in den Ruhestand. Sie erleben den Berufsausstieg als einen großen Umbruch in ihrem Leben. Die Beziehung steht nicht selten vor einer ihrer größten Herausforderungen. „Der verlangt von uns eine gehörige Portion Mut.“ Die Präventionskabarettistin Annemarie von Gradowski verspricht Hilfe in ihrem einzigartigen Vortrag in stürmischen Zeiten, inclusive eines Pflege- und Fitnessprogramms und einem positiven Wegweiser in den gemeinsamen UN-Ruhestand.

Das Beste kommt noch?!?

Ab 65, ändert sich bei vielen Frauen und Männer die Prioritäten. Nicht, dass wir nur lahm und auch manchmal langweilig werden, auch körperliche Schwächen und Krankheiten häufen sich.

Die Tageszeitungen werden von hinten gelesen. Das sind keine weichgespülten Wahrheiten. Nein, unbarmherzig werden wir auf die Endlichkeit hingewiesen.

Auch verabschieden wir uns von einem vitalen Körper. Wir verlieren an Muskelkraft und die morgendliche Steifheit nimmt zu. Schwere Speisen am Abend ist Gift für uns. Genussmittel sollte Mangelware werden.

Altersflecken nehmen zu und das Haar nimmt in seiner Fülle ab. Unsere Körperpflege benötigt mehr Zeit. Man kann es auch als sorgfältige Renovierungsarbeiten bezeichnen.

Aber was ist mit unserer Seele?? Wenn auf einmal Ecken und Kanten abnehmen und eine neue Sehnsucht nach Harmonie und einem guten Leben im Alter zunehmen, dann ist es an der Zeit

Renovierungsarbeiten an unserer Seele vorzunehmen. Die Suche nach Luft spendende Orte und Quellen sollte jetzt eine Aufgabe sein, damit unser restliches Leben nicht verschnarcht, verpennt wird.

Wir brauchen uns nicht mehr unter Druck setzen, wir brauchen uns nicht mehr anpassen.

  • Wir dürfen uns sogar weiter entwickeln.
  • Wir dürfen uns mit unserer Lebensgeschichte aussöhnen.
  •  Wir dürfen uns mit Menschen versöhnen.
  •  Wir dürfen auch unsere Fehler zugeben.

Die Krönung wäre ein ausgeglichenes Wesen. So dass wir nicht mehr für jeden Furz an die Decke gehen.

Und wie wäre es mit einer gesunden Selbstliebe? Eine wunderschöne Aufgabe im Alter.

Frei von Schuld und Scham. Da wollten wir doch schon immer hin.

Das sind Reifungsstufen die erklommen werden wollen, wenn wir in Rente gehen.

Denn dann kommt tatsächlich noch das Beste.