Die Gruppe „Treff 55 + Kultur“ traf sich zu einer Führung mit Oldenkotts Natz, der mit Zylinder und Frack die zahlreichen Gäste vor dem Schlosstor begrüßte. Es gelang Andreas Kosmann sehr schnell, die Besucher in die Zeit vor 300 Jahren zurückzuversetzen und vermittelte dabei unterhaltsam zunächst die Ahauser Stadtgeschichte und dann im Besonderen die Geschehnisse um die Entstehung des fürstbischöflichen Schlosses. Gekonnt erzählte er Anekdoten über die wechselvolle Zeit bis zur Errichtung der Tabak- und Zigarrenmanufaktur im Schlossgebäude durch die Familie Oldenkott. Gespannt verfolgten die Gäste dabei auch Geschichten über den Oldenkott-Tabak „De Smöker“ und seinen kauzigen Liebhaber Professor Landois in Münster, dem Gründer des dortigen Zoos. Im Schlosspavillon, hier hat der Heimatverein eine Zigarrenmacher-Werkstatt eingerichtet, zeigte Andreas wie sein Großvater Franz Kosmann das alte Tabak- und Zigarrenmacher-Handwerk, das mit der Tabakfabrik als erstem großen Arbeitgeber der Stadt Ahaus die Zeit der Industrialisierung einläutete, ausübte. Mit einigen lustigen Anekdoten zur Tabakgeschichte der Stadt und ihrer Bewohner klang die unterhaltsame und zugleich sehr informative Schlossführung aus.