Landwirtschaft im Blickpunkt – Besuch auf dem Bauernhof Hueske in Südlohn

 

Die Gruppe „Treff 55 plus Kultur“ machte sich auf den Weg, um den modernen Bauernhof Hueske mit Milchviehhaltung in Südlohn zu besuchen und an einer Betriebsführung teilzunehmen. Die 27-jährige Bettina Hueske, gelernte Agrarbetriebswirtin, öffnet regelmäßig den als „Tochter-Vater“ geführten Milchviehbetrieb für Besuchergruppen.

Die junge Frau begrüßte die zahlreichen Gäste aus Ahaus auf dem Hof und erläuterte zu Beginn, dass sie zeigen will, wie Landwirtschaft heute funktioniert und warum das für uns alle wichtig ist. Zunächst führte sie die Gäste zu den Kälbern, die in einem Stall mit Stroh gehalten werden, und wo die künftigen Milchkühe aus eigener Zucht groß gezogen werden. Deutlich wurde dabei, welche Investitionen dazu gehören und notwendig sind, bis eine Kuh ungefähr mit zwei Jahren die ersten Liter Milch gibt. Die jährigen Tiere und auch das Milchvieh werden in geräumigen „Laufställen“ gehalten, die zwar luftig sind, aber den Milchkühen keinen Auslauf auf eine Weide ermöglichen. Dies würde mehr Flächen erfordern, die gegenwärtig vor allem für die Gewinnung von Futtermitteln für die eigenen Tiere benötigt werden. Die Tiere tragen ein Halsband mit Chip, so dass sich der Landwirt jederzeit über den Zustand der Kuh genau informieren kann. Gemolken wird voll automatisch mit zwei Milchrobotern, die jeweils für 60 Kühe zuständig sind.

Deutlich wurde bei der Führung vor allem der hohe Grad der Technisierung, Automatisierung und Digitalisierung, der notwendig ist, um einen Hof mit 120 Milchkühen profitabel und erfolgreich zu halten. Bettina Hueske stellte sich auch kritschen Fragen der Besucher, so wie z.B. der Nutzung der Gülle und den sich daraus ergebenden Problemen. „Wir wollen auch Verantwortung für unseren Boden und unser Wasser übernehmen- das alles braucht aber Zeit!“ so ihre Antwort. Man nimmt ihr ab, dass sie Tier- und Umweltschutz ernst nimmt. Der sympathischen Jungbäurin gelang es schnell, die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu fesseln und Vorurteile, die einfach aus Unwissenheit über den inzwischen komplexen Beruf des Landwirts und der Landwirtschaft im Allgemeinen bestehen, aus dem Weg räumen.

Den Abschluss bildete ein lockerer Gesprächskreis mit den Teilnehmern bei einer Tasse Kaffee, die sich für die aufschlussreiche und interessante Führung bei Bettina Hueske und ihrer Familie bedankten.