Die Gästeführerin Ulla Sanetra begrüßte die Besucher der Gruppe von „Treff 55 plus Kultur“ aus Ahaus zu einem Stadtrundgang am Brunnen vor der Lambertikirche in der Ortsmitte und erläuterte dort zunächst die historischen Anfänge der Siedlung in fränkischer Zeit. Als Pfarrei wird der Ort 1203 zum ersten Mal genannt, ursprünglich wohl mit einer kleinen romanischen Kirche. Erst im 19. Jahrhundert entstand die heutige Lambertikirche im neugotischen Stil an gleicher Stelle. In den Jahren 1593/94 erhielt Ochtrup eine Stadtbefestigung mit Wall, breitem Graben und drei Stadttoren, nicht zuletzt um sich so vor den marodierenden Truppen im spanisch-niederländischen Krieg zu schützen. Frau Sanetra führte die Besucher auf den ehemaligen Befestigungsanlagen um die Stadt und konnte kompetent und mit anschaulichen Erzählungen sehr gut das Interesse der Gäste wecken. So hatte im Mittelalter ein großer Teil der im Dorfe siedelnden Ackerbürger schon bald angefangen aufgrund der Lehm- und Tonvorkommen die „Pöttkerei“ erwerbsmäßig zu betreiben. Mit dem 19. Jahrhundert hielt die Baumwollweberei ihren Einzug. So gab es um 1850 an die 500 Hausweber im Ort und den angrenzenden Bauerschaften. Eng damit verbunden ist der Name der Gebrüder Laurenz, die hier eine Textilfabrik gründeten und der Bevölkerung bis weit ins 20. Jahrhundert Arbeit und Lohn boten. Der Rundgang endete mit Geschichten und Anekdoten aus vergangenen Zeiten.