„Treff 55 plus Kultur“ im „historischen Gedächtnis des Kreises Borken“

Über 30 Teilnehmer der Gruppe „Treff 55 plus Kultur“ aus Ahaus trafen sich zu einer Führung durch das Archiv im kult in Vreden, dem ehemaligen Hamaland-Museum. Als „historisches Gedächtnis“ der Stadt Vreden und des Kreises Borken bewahren die Archive bedeutsame Originalquellen, die während der Öffnungszeiten in dem Benutzersaal im Erdgeschoss des kult zum Einsehen und Erforschen einladen. Die Archivarin Renate Volks-Kuhlmann stellte den Besuchern die Magazinräume vor und führte sie anschließend durch die Räume des Archivs und der Bibliothek und erläuterte die technischen Details und die Nutzungsmöglichkeiten. Besonders interessant waren dann die Erläuterungen der Archivarin zu Schriftstücken und Urkunden, die sie für die Ahauser herausgesucht hatte. Dabei ging es 1924 u.a. um die Beurteilung einer Lehrerin, deren Leistungen nach Ansicht der Schulaufsicht nach der Verheiratung nicht mehr den Ansprüchen genügten. Dahinter steckte das sogenannte „Lehrerinnen-Zölibat“, das bis in die 50ger Jahre den Lehrerinnen eine Beschäftigung nach der Verheiratung untersagte. Weitere Urkunden und Schriftstücke zeigten den Gästen aus Ahaus auch Einblicke aus der Zeit des Nationalsozialismus und danach, zum Beispiel über den damaligen Landrat Felix Sümmermann und den Wiederaufbau des Schlosses in Ahaus.

Ein Teil der Archivalien ist in digitalisierter Form auch im Internet verfügbar. Vor Ort und online kann nach Material zu einem bestimmten historischen Thema in den Archivbeständen und der Fachbibliothek recherchiert werden.

Die Gäste aus Ahaus bedankten sich bei Frau Volks-Kuhlmann über die interessante und beeindruckende Führung, die sicherlich zu einem weiteren privaten Besuch einlädt.