Die Ehrenamtlichen G. Jölich, A. Powelz mit Frau Ma. beim Stadtbummel
Auch ältere Frauen genießen gern mal lockere gesellige Runden, gehen gern flanieren, sehen was sich verändert hat, gönnen sich mal was schönes. Ehrenamtliche im Besuchsdienst „Gemeinsam statt einsam“ teilen auch solche Interessen mit alleinstehenden Menschen im hohen Alter.
Frau Jölich engagiert sich seit 2 Jahren im Besuchsdienst „Gemeinsam statt einsam“. Sie besucht fast wöchentlich Frau Markewitius. Als leidenschaftliche Romy-Spielerin längst vergangener Zeiten wollte sie diese alte Tradition wieder aufnehmen. Vorsichtig ließen sich beide auf einen gemeinsamen Nachmittag ein. Zuerst wurden einige Runden Romy gespielt. Dann gab es Tee und persönliche Gespräche. Schnell vergingen zwei schöne Stunden. Schon bald wünschten sie sich eine dritte Mitspielerin.
Zur Verstätigung des wöchentlichen Besuches und zur Bereicherung der Gesprächs- und Spielrunden gewann die Koordinatorin S. Rath die sozial Engagierte Frau Powelz. Sie ist bereits seit vielen Jahren im Besuchsdienst ehrenamtlich tätig und dadurch der Frau Jölich bekannt. Für die damals alleinlebende Frau Markewitius entwickelten sich die Besuche zu verlässliche, aufrichtige und freundschaftliche Begegnungen in guten wie in schlechten Zeiten.
Unterstützt wurden sie von der Projektkoordinatorin Silke Rath. In ihren Hausbesuchen erfährt sie, dass im hohen Alter persönliche Begegnungen zu Nahrung für die Seele oder Quelle des Wohlbefindens werden können. Einander nahe zu sein, sich persönlich auszutauschen, wirken dabei wie Nährstoffe.
„Entdecken von gemeinsamen Interessen und sich einlassen auf Vielfalt im Ausüben und Zulassen des Ehrenamtes schaffen individuelle Besuchstandems. Darin unterstütze ich die Akteure im Besuchstandem“, so die Koordinatorin. Ihre Erfahrung zeigt, dass auf diese Weise vielseitige Tätigkeitsfelder der Ehrenamtlichen entstehen können, die die sozialen Infrastrukturen nachhaltig ergänzen. „Wir wissen ja alle, wie das viele Alleinsein oder Sich-einsam-fühlen das Altern beschleunigt. Wesentliche Nahrungsbestandteile des Lebens wie Ansprache, Tages- oder Wochenstruktur, Bewegung oder persönliche Sicherheitsaspekte reduzieren sich dann. Und nicht jeder ist in der Lage im hohen Alter Begegnungen zu initiieren! Auch will niemand über sein Defizit definiert werden!“ Frau Rath ist überzeugt davon, dass ehrenamtliche Besuchsdienste Vereinzelung vorbeugen kann und soziale Isolation wegen altersbedingter Beeinträchtigungen helfen kann, nachhaltig zu verhindern.
Information und Beratung zum ehrenamtlichen Besuchsdienst erhalten Sie von Silke Rath, Projektkoordinatorin „Gemeinsam statt einsam“ unter: 02561952334
Silke Rath September 2020